Artikelfoto:12 Tipps: damit eine Erzählaufführung bei Ihrer Feier gelingt
  • Home
  • /
  • Erzählaufführung mit Uschi Erlewein – 12 Tipps fürs Gelingen Ihrer Feier

Erzählaufführung mit Uschi Erlewein – 12 Tipps fürs Gelingen Ihrer Feier

Text © Uschi Erlewein

Aktualisiert: 22. Oktober 2022


Liebe Veranstalter, um eine Erzählaufführung zu unser aller Zufriedenheit machen zu können, brauche ich Ihre Unterstützung. Eine gelungene Veranstaltung ist immer ein Miteinander. Und alle Beteiligten können sich gegenseitig das Leben einfacher machen.

Bereiten Sie mir den Boden vor der Erzählaufführung,
dann können auch Sie sich als Gastgeber während der Aufführung zurücklehnen und genießen.

Artikelfoto:12 Tipps: damit eine Erzählaufführung bei Ihrer Feier gelingt

Nachdem Sie diese Punkte gelesen haben, werden sicherlich einige nicken “
Jaja, … das ist doch klar! Das ist doch alles selbstverständlich! …

Nein, es ist nicht selbstverständlich!
Ich habe mir diese Situationen nicht ausgedacht, sondern erlebe sie immer wieder. Und ich kann Ihnen versichern, dass ich vieles eher untertreibe und sehr milde beschreibe!

Deshalb meine Bitte:
Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und lesen Sie die 12 Tipps in Ruhe durch.

1. Aufführung für den Anfang der Feier einplanen

Am liebsten spiele ich vor dem Essen.
Spätestens vor der Hauptspeise,
also zum Beispiel nach dem Sektempfang oder einer kleinen Vorspeise. So haben die Gäste ein gemeinsames Erlebnis und Gesprächsstoff für die Veranstaltung. Meine Auftritte sind sehr sinnvoll als Kick-off für private Feiern oder Business Events.

Die Zeit zwischen Hauptgang und Nachspeise ist, meiner Erfahrung nach, KEIN guter Zeitpunkt für meine Erzählaufführungen!

2. Ein Theater kommt zu Ihnen

Wenn Sie sowohl bei der Planung, als auch bei der Veranstaltung alles für eine Theateraufführung vorbereiten, dann sind Sie auf dem richtigen Weg.

Erzählen ist zwar die kleinste Form des Theaters,
braucht aber ähnliche Konditionen wie ein grosses Theater:

Eine Erzählaufführung braucht in einer Feier sowohl einen Stellenwert,
als auch ein genügend großes Zeitfenster.

3. Essen ist wichtig – aber nicht alles

Auch wenn die Tische sich unter all den Köstlichkeiten biegen, ist auch das erlesenste Menü keine Garantie für Festlichkeit und gute Stimmung. Lassen Sie das Essen nicht allein die Feier bestimmen. Manchmal ist da weniger oft mehr.

Machen Sie sich in der Vorbereitung weniger Stress,
organisieren Sie alles rechtzeitig
und geniessen Sie die Zeit mit Ihren Gästen.

Vor allem: entspannen Sie sich.
Lebendige Gespräche und gute Laune sind wichtiger als vieles andere.

In fröhlicher Stimmung schmeckt das Essen umso besser!

Artikelfoto:12 Tipps: damit eine Erzählaufführung bei Ihrer Feier gelingt

4. Gemeinsam eine Theateratmospäre schaffen

Meine Erzählprogramme sind weder Sketch, noch kurze Einlage und dauern in der Regel ca. 45-60 Minuten.

Ich kann auch ein Programm speziell für Sie zusammen stellen –

allerdings erzähle ich immer mehr als 1 Geschichte und nicht kürzer als 35 Minuten.

Die einzelnen Geschichten sind immer aufeinander bezogen und bauen aufeinander auf.

5. Rechnen Sie mit Überraschungs-Darbietungen

Bei runden Geburtstagen oder Hochzeiten werden Sie gerne von ihren Freunden, Enkeln, Kindern und Gästen mit einem Programmbeitrag überrascht!

Wie oft wurde ich engagiert und es gab eigentlich gar kein Zeitfenster für meinen Auftritt. Oder ich reservierte Termine, die dann kurzfristig abgesagt wurden, weil die Familie so viele Programmpunkte beisteuerte.

Besprechen Sie ihre Planung vorher mit ihren Gästen.

Oder noch besser, entlasten Sie sich und übergeben Sie die Planung jemanden, die Erfahrung mit so etwas hat. Mit ein wenig Struktur und Vorbereitung kann Ihr Fest noch besser gelingen.

6. Festgestaltung

Ein Fest lebt vom Wechsel.

Ruhiges wechselt sich mit Aktionen ab.

Planen Sie Zeit für Gespräche in kleinen Gruppen im Wechsel mit einem Programmpunkt für alle.

Ortswechsel ist immer ein schönes Element, z.B. ein Spaziergang zwischen dem Essen und Kaffeetrinken oder eine Besichtigung.

Sie sind die Hauptperson, heute sind Sie der Chef und dürfen bei Ihrem Fest bestimmen und das Zepter in die Hand nehmen. Äussern Sie klar, was Sie wollen und spielen Sie die Rolle des Zeremonienmeisters.

Artikelfoto:12 Tipps: damit eine Erzählaufführung bei Ihrer Feier gelingt

7. Auch die Pausen gehören zur Musik

Planen Sie genügend Zeit ein.

Denken Sie auch an die Zeiten dazwischen: z.B. geht schnell eine Viertelstunde vorüber, bis alle Gäste sitzen.

Nach meiner Erzählaufführung braucht es auch genügend Zeit, bis alle für den nächsten Programmpunkt bereit sind. Ich beobachte immer wieder, dass solche Pausen viel zu kurz berechnet werden und sich deshalb die ganze Zeitplanung verschiebt.

8. Bereiten Sie Ihre Gäste auf die Aufführung vor

Es hat sich bewährt, dass die “Tataaa! Überraschung! Eine Geschichtenerzählerin kommt”  besser schon einige Zeit vor meiner Aufführung gelüftet wird. So wird niemand überrumpelt, die Gäste können sich innerlich darauf einstellen und besser auf die Aufführung einlassen.

Kündigen Sie die Erzählaufführung bitte so an, dass es sich nicht um eine Lesung, reines Kinderprogramm oder Märchenerzählung handelt, sondern generationsübergreifend für Kinder und Erwachsene.

Ich könnte es auch so ausdrücken:

Meine Erzählprogramme sind für Erwachsene und eignen sich auch für Kinder.

Blick auf einen gedeckten Tisch mit Brot, Salat, Saucen

9. Bitte nicht stören bei der Erzählaufführung

Um sicherzustellen, dass es keine Störungen während dem Auftritt gibt, muss alles vorher mit der Gaststätte klar gesprochen sein: keine Bedienung, kein Service während der Erzählaufführung.

Das Servicepersonal sollte sich auch nicht während der Aufführung mit Geschirr sortieren oder Besteck polieren beschäftigen oder zum Beispiel in dieser Zeit nicht das Buffet auf- oder abbauen.

Wohlgemerkt: nicht ich werde durch solche Geräusche oder Unruhe gestört, sondern Ihre Gäste!

10. Bäumchen wechsle dich

Organisieren Sie im Vorfeld die Bestuhlung des Raumes so, dass ich genügend Platz habe zum Stehen, vor ruhigem Hintergrund ( weiße Wand/kein Fenster/wenig Dekoration ).

Wie im Theater sollte der Ort gut einsehbar, nicht durch Tische versperrt und nicht zu weit weg sein für die Zuschauer. ( Details besprechen wir bei der Buchung )

Sie kennen Ihre Gäste, deshalb bitte ich um Mithilfe bei der Verteilung von Sitzplätzen. Es ist ungünstig, wenn die Gäste an ihrem Platz am Tisch sitzen bleiben. Am besten ist es, wenn alle sich von ihrem Platz am Tisch weg begeben. Ein bisschen Bewegung und Veränderung tut einer Veranstaltung gut. Die Gäste mischen sich, sprechen auch mit Unbekannten, durch den Platzwechsel ist auch meist ein Perspektivwechsel verbunden.

Bitten Sie ihre Gäste vor der Erzählaufführung aufzustehen und ihren Stuhl zu verrücken. Damit die Gäste weder seitlich sitzen, noch mit dem Rücken zu mir. Achten Sie bitte darauf, dass keiner an einem Platz sitzt, an dem die Sicht auf mich versperrt ist. ( Balken, besonders grosse Vordermänner … )

Nicht vergessen:

Ich spreche auch mit dem Körper, ich mache nicht nur ein Hörspiel.

Meine Geschichten sind zum Hören und zum Sehen!!

11. Bitte halten Sie die vereinbarte Ausführungszeit ein

Sie können sich darauf verlassen, dass ich pünktlich zur vereinbarten Aufführungszeit bereit bin. Deshalb lassen Sie mich bitte auch nicht warten.

Ich bin nicht pedantisch, es geht mir dabei nicht um eine Viertelstunde Verzögerung hin oder her. Doch, wenn 19:30 Uhr ausgemacht war und ich bis 24:00 Uhr warten muss, ist das nicht o.k.! Ich komme gut vorbereitet für die Erzählaufführung zu Ihnen, doch wenn ich so lange in der Warteschleife sitze, nützt das Aufwärmen der Stimme nichts.

12. Schlagen Sie eine Brücke

Ich freue mich immer, wenn der Veranstalter mich vorstellt und eine Brücke zwischen den Gästen und mir schlägt.

Keine Angst, Sie müssen keinen Vortrag halten über meine Arbeit oder Erzählweise – die spricht für sich selbst. Doch ist es für Ihre Gäste interessant, z.B. warum Sie mich engagiert haben, warum Sie ein Erzählprogramm aus einem bestimmten Kulturkreis gewählt haben …

Träumen Sie sich weg in die Geschichtenwelten


Ein kurzer Hinweis für die ErzählerInnen unter meinen Lesern:

Was ich hier schreibe, sind keine allgemeingültigen Hinweise, sondern auf meinen Erzählstil zugeschnitten. Tipps für das Geschichtenerzählen gibts in meinem Blog Ethnostories.

Blick ins Repertoire:

Leserstimmen zu diesem Text:

… ich habe nochmal einen Spaziergang auf deiner Webseite gemacht und bin bei den Hinweisen zur Buchung hängen geblieben – insbesondere bei dem Thema als Erzählerin Überraschung auf einer Geburtstagsfeier zu sein. Ja, aus Erfahrung wird man echt klug. Und es tut gut, zu wissen, dass ich nicht allein in die “Falle” getappt ist. Ich hatte nämlich gerade Anfang Mai das Vergnügen und war durch meine bisherigen Erfahrungen noch nicht soweit, dass ich im Vorfeld eben solche klaren Ansagen machen konnte. Und dennoch erfordert die jeweilige Situation immer wieder Flexibilität.
In diesem Sinne einen lieben Gruß,
Katharina

Ja, liebe Katharina, die Absprachen mit Veranstaltern sind immer sehr wichtig. Manchmal kannst alles besprochen und sogar im Vertrag genau aufgelistet haben. Der Vertrag wird unterschreiben. Aber offenbar hat der Veranstalter gar nicht gelesen, was er unterschrieben hat – das bringt mich immer wieder zum Staunen. Dabei dient der Vertrag doch auch als Erinnerung, was ausgemacht wurde. Wir Künstler sind zwar sehr flexibel, doch brauchen wir trotzdem bestimmte Voraussetzungen, damit wir gute Arbeit machen können …
herzliche Grüsse, Uschi Erlewein

Wer schreibt hier:

Uschi Erlewein spielt Geschichten von weit her, die nahe gehen.
Professionelles Tourneetheater, generationsübergreifende Programme für Kinder und Erwachsene, kulturvermittelnde Erzählkunst.

Szenisch erzählte Geschichten aus und über andere Kulturen, ungewöhnliche Märchen, Mythen entführen auf eine Hör-Reise in andere Welten.